Die Beziehungen zu deinen Freunden und Partner*innen

Beziehungen sind komplex

Du kannst so viel Geld haben, wie du möchtest. Du lebst in dem schönsten Haus am Strand und kannst dir jeden Abend den Sonnenuntergang anschauen, ohne über Arbeit nachdenken zu müssen. Macht dich das glücklich, wenn du niemanden hast, mit dem du das teilen kannst? Wenn du keine Menschen, die dir wichtig sind, um dich herum hast, kannst du kaum ein sinnerfülltes Leben führen. Kennst du folgendes Zitat?

Jim Rohn „Du bist der Durchschnitt der fünf Menschen, mit denen du die meiste Zeit verbringst.“

Das ist meiner Meinung nach nur die halbe Wahrheit. Denn die Menschen in deinem Leben sind auch umgekehrt der Durch schnitt von dir – weil sie sich ebenso dir anpassen. Versuchst du die Menschen, die dir nahestehen, einfach nur auszutauschen – So erfährst du keine Veränderung. Die Veränderung kannst nur du selbst wahrhaftig vollziehen. Mit dieser Frage kannst du dich in der Lernaufgabe #17 am Ende der Lektion beschäftigen. Doch zunächst kannst du dich im Laufe des Kapitels erst einmal in deine Beziehungen eindenken.

Extrovertiert vs. introvertiert

Extrovertiert bedeutet, dass jemand nach außen gerichtet, kontaktfreudig, aufgeschlossen und kommunikativ ist. Extrovertierte Menschen fühlen sich in sozialen Situationen wohl, lieben es zu sprechen und stehen gerne im Mittelpunkt.

Extrovertierte Personen sind das Gegenteil von introvertierten Personen, die sich eher im Hintergrund halten, verschlossen und zurückhaltend sind und ruhigere Aktivitäten bevorzugen.

Legst du Wert auf viele Beziehungen und bist eher extravertiert? Das heißt, dass du möglichst viele Menschen um dich herum möchtest? Oder bevorzugst du einen kleineren Kreis und bist eher introvertiert? Hast du eher engere Beziehungen zu ausgewählten Menschen? Egal, wie du es für dich beantwortest – keiner der beiden Wünsche ist richtig oder falsch. Deine Wünsche basieren auf deinen persönlichen Vorlieben. Unabhängig von der Anzahl an Beziehungen steht eines fest: Du brauchst Beziehungen, um deine Persönlichkeit zu entwickeln.

Die Beziehungen in deinem Leben sind oftmals wie eine gute Soap: Es gibt gute Zeiten und schlechte Zeiten. Gute Zeiten mit deiner besten Freundin, die du seit dem Kindergarten kennst. Schlechte Zeiten mit deinem Ex-Partner*innen und dem schaurigen Ende einer Beziehung. Ganz sicher fallen dir zu beiden Beispielen nun viele aus deinem Leben ein.

Aus den vergangenen Beziehungen kannst du nur lernen

Es gibt keinen Grund, dass du beendete Beziehungen immer negativ bewertest. Die guten Zeiten erzählen dir von positiven Erlebnissen in der Beziehung und helfen dir dabei, Wünsche an deine zukünftigen Beziehungen zu definieren. Du kannst nach vorne schauen mit der Gewissheit, dass du weißt, was du willst. Die schlechten Zeiten helfen dir nur dabei, herauszufinden, was negativen Einfluss auf dich hatte und was du in einer Beziehung nicht mehr willst.

Und egal, welche Erfahrungen du in Beziehungen machst: „Schlepp“ sie nicht mit in die neue. In der Vergangenheit zu leben ist so, als würdest du beim Joggen hinter dich schauen, um zu überprüfen, dass keine Gefahr hinter dir lauert. So stolperst und fällst du vielleicht, weil du den Weg vor dir nicht siehst. Du kannst von deinen vergangenen Beziehungen nicht zwangsläufig auf deine zukünftigen Beziehungen schließen.

Warum erleben Menschen manchmal so viel Leid in Beziehungen? Wozu suchen sie sich Partner oder Partnerinnen, die ihnen nicht guttun? Was bedeutet es, wenn du dir immer wieder eine Person wählst, die ein Alkoholproblem hat? Oder eine Person, die dich nicht an sich heranlässt, dich abwertet oder unerwartet verlässt? Für Menschen auf Partner*innen-Suche, die dieses Verhaltensmuster bei der Partnerwahl ändern möchten, ist eine Frage spannend: Was strahlst du aus? Und wen ziehst du auf diese Weise unbewusst an?

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Das Resonanzprinzip

Versuchen wir es wieder mit dem sogenannten Resonanzprinzip zu erklären. Es bewirkt in Beziehungen, dass du unbewusst Menschen anziehst, die dich mit ungeklärten inneren Konflikten konfrontieren. Beim Verlieben reagiert das eigene Unterbewusstsein auf das Unterbewusst sein des Gegenübers. Dadurch versuchst du ganz ohne Absicht, die Leidensthemen miteinander aufzuklären. Du erschaffst damit in deinen Beziehungen Konflikte und Dramen, die dich dazu auffordern, dir über deine unbewussten Konflikte bewusst zu werden.

Bist du von Liebe erfüllt, die du dir selbst gibst? Strahlst du Ruhe, innere Balance und Zufriedenheit aus? Strahlst du Unabhängigkeit und Offenheit aus? Wenn das so ist, dann erlebst du vermutlich andere Begegnungen, als wenn du dich klein, unerfüllt, nicht gut genug, unwohl mit dir selbst und bedürftig fühlst.

Folgende Situation kennt jeder: Einer Person widerfährt Leid in einer Beziehung und sie fragt sich selbst: „Womit habe ich das verdient“?

Das ist nur die halbe Frage. Denn diese könnte ebenso lauten: „Welche Probleme ziehe ich unbewusst an? Was bringt mir das? Was trägt die Person im Außen an mich heran, was ich bei mir im Inneren noch nicht erkannt und aufgearbeitet habe?“

Wenn du dich selbst hier erkennst, kann ich dich beruhigen: Alle haben irgendwelche „Beziehungsthemen“. Die einen kämpfen in der Beziehung mit Konkurrenzdenken, Angst, verlassen zu werden, nicht genug zu sein, oder im Gegenteil: Angst, sich zu binden.

Das ist okay. An der Stelle bist du nun gefragt: Welche Probleme schleppst du mühevoll seit langem mit dir herum und trägst sie nun in deine Beziehung hinein? Belastest du die Beziehung damit? Ist das die Chance, zu erkennen, was du in dir verändern kannst, um aus diesem Muster auszusteigen?

Du denkst beispielsweise, dass dein Partner oder Partnerin dir nicht genug Respekt entgegenbringt? Bevor du dein Gegenüber für etwas verantwortlich machst, solltest du dich fragen, warum du dich in der Situation befindest – warum du dir den zustehenden Respekt nicht einforderst. Höre auf, dich zu ducken. Wenn du dir selbst verweigerst, deine Würde und Werte zu leben, gestehst du sie auch deinem Gegenüber nicht zu.

Du willst sicher keine Angst und Anspannung in die Partnerschaft hineintragen. Du willst nicht euch beide verletzen. Und du tust es auch nicht bewusst. Es ist meist einer der negativen Glaubenssätze wie zum Beispiel, dass du nicht liebenswert wärest.

Und du findest eine Lösung dafür nicht bei deinem Gegenüber – sondern nur bei dir. Das hört sich so anstrengend an, wie es ist. Doch wer durchhält, wird belohnt: Nimmst du den hiermit verbundenen Wachstumsauftrag an, so gelangst du über den Weg der Bewusstwerdung in der Puppe zu liebevollerer Selbstannahme und einer tieferen Verbindung zu dir selbst und anderen. Und du kannst zum Schmetterling werden.

Auch nach mehreren Jahren noch immer liebevolle Nachrichten vom Herzensmenschen geschickt zu bekommen, das gehört nicht in jeder Beziehung zum Alltag, der früher oder später eintritt.

Wie du auf Dauer glücklich in der Beziehung bist

Wie du auf Dauer glücklich in der Beziehung bist? Wichtige Schritte dafür hast du bereits in den letzten Kapiteln gelernt: Wenn du möchtest, dass deine Bedürfnisse von deinem Partner oder deiner Partnerin wahrgenommen und respektiert werden, musst du diese kennen und auch laut aussprechen! Es geht in einer langfristigen Beziehung nicht darum nie zu streiten oder unterschiedlicher Meinung zu sein.

Früher wurde geheiratet und dann blieb man ein Leben lang Seite an Seite. Manche Ehe mag die Jahrzehnte vielleicht nicht überdauert haben, doch viele Ehepaare der älteren Generationen sind mit der Zeit zusammengewachsen und auch zur Goldenen Hochzeit noch glücklich miteinander. Ewige Liebe setzt voraus immer wieder in den Dialog zu gehen und Lösungen zu finden, die auf das gemeinsame Beziehungsziel einzahlen.

Wir kennen sie alle. Diese Beziehungen, die zu Beginn so eng sind, dass die Partner kaum einen Platz im Kalender finden, um Freunde zu sehen. Doch ein Paar besteht aus zwei Individuen, die eigene Wünsche, Ziele, Hobbies und eine eigene Meinung haben. Deshalb sollten sich Paare gegenseitig genug Freiraum geben, um die eigenen Bedürfnisse umzusetzen. Das heißt auch, nicht immer alles zusammen zu machen.

Sich Eigenständigkeit zu bewahren, heißt natürlich nicht, von nun an getrennte Wege zu gehen. Gemeinsame Pläne, Projekte und Ziele sind für die Beziehung wichtig. Jede glückliche Beziehung basiert auf einem ausgeglichenen Verhältnis zwischen Geben und Nehmen. Nur dann fühlen sich beide Partner gleichwertig und gleich wertgeschätzt. Wenn einer immer nur nimmt und der andere viel mehr geben muss, als er zurückbekommt, entsteht schnell Unzufriedenheit, die das Liebesglück ins Wanken bringt.

Nähe, Geborgenheit und gleichzeitig Selbstständigkeit

Nähe und Geborgenheit sind sehr wichtig in einer Beziehung. Doch auch gleichzeitig eine Eigenständigkeit der Partner mit genügend Freiraum, gegenseitige Verantwortung und eine gewisse Struktur innerhalb der Beziehung sind wichtig.

Kennst du Paare, bei denen du nicht genau weißt, warum diese überhaupt zusammen sind? Du schaust die beiden an und siehst rein gar keine Gemeinsamkeiten? Du siehst sie selten zusammen sprechen oder miteinander lachen? Für alle sind das einfach Christina und Thomas. Waren schon immer zusammen. Bleiben immer zusammen. Wahrscheinlich wissen sie selbst nicht mehr genau, warum sie zusammen sind. Doch keiner wagt den Schritt, die Beziehung in Frage zu stellen oder sogar zu beenden. So was macht man doch nicht mehr, wenn man schon zehn Jahre zusammen ist. Man hat sich doch schon so schön an alles gewöhnt.

Gewohnheit kann ein Grund sein, zusammen zu bleiben.

Das heißt, dass dein Unterbewusstsein dir signalisiert, dass alles okay ist, weil du an das Muster der Beziehung gewohnt bist. Doch das impliziert nicht automatisch, dass du sehr glücklich oder unglücklich bist. Du bist im Akzeptanz-Modus und reflektierst nicht.

Und wie du weißt, wer nicht mehr reflektiert, erkennt keine Unstimmigkeit und verspürt keinen Wunsch nach Veränderung. So steckst du dann vielleicht in der Beziehung und denkst nicht einmal mehr darüber nach, warum. Es gehört zu dem Verhaltensmuster.

Du akzeptierst es, wie es ist, selbst wenn die Beziehung dich eigentlich nicht glücklich macht. Zu groß erscheint der Schmerz und Aufwand, et was zu verändern. Etwas zu verändern heißt aber nicht, dass du eine Beziehung beenden musst. Eine Veränderung ist ebenso ein Gespräch mit der Person über die eigenen Wünsche an eine Beziehung und einen Weg, wie man gemeinsam dahin kommt.

Sobald du dich persönlich entwickelst, veränderst du dich zwangsläufig

So gibt es Menschen, für die das okay ist. Andere reagieren mit Inakzeptanz. Das ist normal und manche Menschen passen auf diesem neuen Weg nicht mehr zu dir. Loslassen ist das Zauberwort.

In manchen Fällen führen gemeinsame Gespräche ganz einfach dazu, dass beide Seiten nach der Veränderung glücklicher sind. Du kannst wie der aktiv die Beziehung pflegen oder neue Beziehungen finden, mit denen du dich wohl fühlst. Selbstverständlich gibt es auch die Fälle, bei denen du spürst, dass die Bedürfnisse so unterschiedlich sind, dass ihr euch trennen müsst.

In einer Beziehung solltest du deine Wünsche formulieren

Du hast diese eine Freundin, die dir hundert Fragezeichen bei WhatsApp sendet, wenn du einen Tag nicht antwortest? Du willst das nicht? Sag es!

Vielleicht ist ihre Wahrnehmung völlig unterschiedlich und sie möchte dich damit gar nicht unter Druck setzen. Sie hat vielleicht in einer früheren Freundschaft gelernt, dass man sich jeden Tag beieinander melden muss, um eine gute Freundin zu sein. Wenn du ihr heute noch sagst, dass sie das für dich nicht machen muss, fällt vielleicht auch ihr ein riesiger Stein vom Herzen.

Du hast einen Partner, der dir nicht jeden Tag sagt, dass er dich schön findet, aber eigentlich würdest du es dir wünschen? Dann sag es! Vielleicht kann er aufgrund seiner Vergangenheit nicht gut mit seinen Gefühlen umgehen.

Vielleicht wurde in seiner Familie nie ausgesprochen, was man gefühlt hat. So könnte ein Gespräch mit deinem Partner, bei dem er dir das erklärt und dir sagt, dass es nichts mit dir zu tun hat und er dich natürlich liebt, dazu führen, dass ihr euch beide besser versteht und eure Beziehung gestärkt ist.

Die meisten Menschen in deinem Leben wollen dich nicht verletzen mit ihren Handlungen. Aber sie handeln nach ihrem Ermessen und tun das, was sie für richtig halten. Wenn das für dich nicht richtig ist, dann sag es ihnen und gib ihnen damit auch die Chance, es nach deinem Empfinden nach richtig zu machen. Bevor du eine Beziehung änderst oder beendest, solltest du dir vergegenwärtigen, wie die Beziehung in Zukunft aussehen soll.

Eine persönliche Geschichte

Eines Tages war ich auf dem Geburtstag meiner Freundin Christina eingeladen. Aufgrund der längeren Anreise war vereinbart, dass ich über Nacht bleibe. Am späten Nachmittag kam ich an und fragte sie, wo denn ihr Freund Thomas sei. Sie schaute kurz unter sich und sagte, dass er jetzt gerade noch ganz kurz was erledigen müsse. Er sei aber sicher bald da. Gemeinsam bereiteten wir beide das Essen für die Gäste vor und hatten den größten Spaß. Alle anderen Freunde kamen nach und nach, um zu Mitternacht auf den Geburtstag von Christina anzustoßen.

Um kurz vor Mitternacht war Thomas endlich da. Ich sah, dass Christina alles tat, um seine Aufmerksamkeit zu erlangen. Doch er war damit beschäftigt, den Alkohol, den er bisher verpasst hatte, nachzuholen. Zu ihrem Geburtstag wollten wir alle anstoßen, doch Thomas hatte es innerhalb kürzester Zeit geschafft, sich selbst unter den Tisch zu trinken.

Als alle Gäste weg waren, saß ich noch kurz mit Christina auf der Couch. Sie erzählte mir, dass sie am nächsten Morgen in die Therme fahren würden, sobald wir gefrühstückt hätten. Am nächsten Morgen war es Thomas aber so elendig, dass er im Bett bleiben musste. Es war ihr Geburtstag, der Freund lag regungslos im Bett und die Therme war ganz sicher gestorben. Obwohl ich eigentlich losmusste, sagte ich: „Lass uns doch spazieren gehen.“ Wir gingen still nebeneinander und wahrscheinlich versuchten wir beide, über die Situation nachzudenken.

Sie dachte darüber nach, was ich denken würde. Denn wann immer ich sie fragte, wie es ihr gehe, war natürlich alles prima. Doch diese Situation konnte sie nun nicht verbergen. An einem Aussichtspunkt angekommen, setzten wir uns auf eine Bank. Ich sah sie an und sagte: „Christina, ich kenne dich nun, seit wir Kinder waren. Du hast dich seitdem sehr verändert. Du hast dich in so vielerlei Hinsicht geöffnet für deine Mitmenschen, du bist hilfsbereit und die Sonne scheint, wenn du in den Raum hereinkommst. Du bist aus der kleinen Raupe zu einem Schmetterling geworden und bereit zum Fliegen. Und du solltest nun für dich herausfinden, ob er mit dir fliegen wird oder für immer die Raupe bleiben möchte, die er ist. Er ist nicht besser oder schlechter als du, weil er sich nicht ändern will. Er passt dann nur nicht mehr in dein neues Leben.“

Zum ersten Mal in ihrem Leben sah ich sie weinen. Ich sprach aus, was sie schon lange unterbewusst fühlte, aber nicht wahrhaben wollte. Als ich am Mittag meine Freundin verließ, sprach sie bei Thomas an, dass sie sich mehr Zeit zusammen wünsche. Seine Reaktion darauf war wie immer, dass er ab sofort alles ändere. Es würde alles gut werden. Obwohl Christina traurig war, spürte sie in sich, dass sie sich neu ausrichten musste. Sie hatte diese Antwort schon zehnmal zu oft gehört. Sie wusste, dass sich die Partnerschaft nicht in ihrem Sinne zum Positiven verändern würde und trennte sich.

So traurig dies in diesem Moment war, umso schöner war es ein paar Monate später, als Christina einen ehemaligen Freund traf. Seither führt sie mit ihm eine Beziehung, in der Zweisamkeit und Fürsorge eine große Rolle spielen. Werte, die ihr wichtig sind und ihm auch. Sie ist eben so stolz, weil sie für sich selbst eingestanden ist und eine neue Stufe der Selbstachtung erreicht hatte.

Was dir die Geschichte sagen soll

Was will ich damit sagen? Du solltest für dich definieren, was du dir in einer Beziehung wünschst. Und wenn die Beziehungen dann nicht mehr passen, und du das nun in deinem Puppenstatus der Metamorphose herausfindest, dann solltest du nach deiner Entwicklung als Schmetterling weiterfliegen. Zu einer Blume, einer Umgebung, die du definierst und beschreibst. Denn es ist deine eigene Verantwortung. Mach dir für dich noch einmal deutlich, welche Werte du in deiner Beziehung leben möchtest. Was brauchst du in einer Beziehung, um dich geborgen zu fühlen? Treue, Ehrlichkeit, Nähe, Herzlichkeit und Sicherheit?

Du selbst legst deine Werte fest und sonst niemand.

Deine Wünsche und Werte, die du dir in der Puppe überlegst, vertrittst du als selbstliebender Erwachsener. Du bist keine Raupe mehr, von niemandem abhängig. Konfrontiere deinen Partner oder deine Partnerin mit deinen Wünschen und Werten. Sage offen heraus, dass du ab jetzt nicht mehr bereit bist, deine Werte zu verraten.

Neben der Familie und Liebesbeziehungen sind Freundschaften sehr wichtig für die meisten Menschen: Wegbegleiter, die in guten und schlechten Zeiten zur Seite stehen, motivieren, sich füreinander freuen und zuhören, wenn es brennt. Was bedeutet Freundschaft für dich? Für mich persönlich ist ein guter Freund jemand, der mich nicht verurteilt. Bei dem ich Fehler zugeben kann – ohne jede Scham. Der mir Ratschläge gibt, wenn ich danach frage. Jemand, der mich nicht manipulieren oder ausnutzen möchte. Dieser Mensch erwartet keine direkte Gegenleistung von mir, weil klar ist, dass ich es an einer anderen Stelle zurückgeben werde. Freundschaft ist ein Geben und ein Nehmen – so akzeptieren sich Freunde, wie sie sind. Vielleicht passt meine Definition auch für dich.

Ich kann ebenso definieren, was Freundschaft für mich nicht bedeutet: ständige Harmonie. Ganz im Gegenteil: Oft sind Menschen unterschiedlicher Meinung und es ist perfekt, wenn man darüber eine konstruktive Diskussion führen kann. Der wahre Wert der Freundschaft besteht darin, dass deine Freunde selbst dann noch uneingeschränkt hinter dir stehen, wenn du eine andere Meinung vertrittst oder einen Fehler begehst. Und genau das natürlich auch andersherum. Wenn du ein wahrer Freund sein möchtest, dann toleriere die Meinung des anderen.

Was stärkt eigentlich eine Freundschaft?

Foto: Unsplash

Gemeinsame Aktivitäten und Reisen, Erlebnisse und Erinnerungen. Und das Besondere an wahrer Freundschaft ist, dass auch wenn man sich mehrere Wochen oder Monate an unterschiedlichen Orten aufhält, es kein Ende der Freundschaft bedeutet. Vielleicht kennst du das: Es gibt Personen, die du nach langer Zeit wiedersiehst, und dennoch fühlt es sich an, als wäre das letzte Treffen erst gestern gewesen. Auf deinen wahren Freund kannst du immer zählen.

Deine Freundschaften möchten, wie die Beziehungen zu deinem Partner, aktiv gepflegt werden.

Das tust du sicher gerne und es gelingt ganz einfach. Denn für einen lieben Menschen würdest du wahrscheinlich dein letztes Hemd geben. Sei du selbst der Freund, den du dir wünschst. Sei immer für deine Freunde da, wenn sie dich brauchen. Sage ihnen auch, wenn du deinen Freiraum brauchst, sodass du bei allen Treffen deine komplette Aufmerksamkeit geben kannst. Feiere die Erfolge deiner Freunde und stehe ihnen bei Misserfolgen zur Seite. Denn du weißt, was dieser Person guttut und wie du sie aufbauen kannst. Helfe der Person dabei, sich zu entfalten und zu fliegen.

Wenn du einmal für dich definierst, was du willst und nicht willst, ziehst du diese Menschen auch in deinem Leben an. Dazu dient die Lernaufgabe #17.

„Die Veränderung hat keine Anhänger. Die Menschen hängen am Status quo. Man muss auf massiven Widerstand vorbereitet sein.“ Jack Welch

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