Deine selbsterfüllende Prophezeiung

„Unser Leben ist das, wozu unsere Gedanken es machen.“ Marc Aurel

Das Gehirn fokussiert sich auf Probleme – und nicht auf Freude und Genuss.

Der Grund liegt in der Natur: Hier geht es immer um das Überleben. Lauernde Gefahren muss sich das Gehirn besser merken und darauf schneller reagieren als auf Freude. Dieses Prinzip erscheint einfach und einleuchtend.

Doch weißt du, dass du selbst oft dein größter Feind bist?

Die meisten deiner Gedanken und Überzeugungen spielen sich unterbewusst ab. Was du über dich und andere denkst, spiegelt sich in deinem Leben, ohne dass du es wahrnimmst. Je mehr du deine Aufmerksamkeit auf deine Sorgen und Probleme in deinem Leben richtest, desto mehr rückt das Negative in den Fokus und dein Gehirn konzentriert sich darauf. Die guten Dinge werden aussortiert und es mangelt an Perspektive und Lösungsansätzen für die Probleme.

Die meisten von uns haben gelernt, dass Glück etwas ist, was man erreichen kann. Doch in Wirklichkeit ist Glück viel mehr als das! Glück ist ein Zustand der Freude und der Zufriedenheit, den wir jeden Tag empfinden können - unabhängig von den Umständen oder dem Erfolg unserer Bemühungen. Das Wichtigste ist, unseren Fokus auf die Dinge zu richten, die uns glücklich machen - statt auf die Dinge, die uns unglücklich machen.

Zum Beispiel die Corona-Krise:

Konzentrierst du dich manchmal vielleicht so auf die neuesten Updates über Beschränkungen im Alltag, im Beruf, Fallzahlen und das Virus, dass du die Chance des ruhigen Momentes gar nicht ergreifen kannst? So denkst du an einigen Tagen: „Ach, könnte ich doch mal einen Tag nichts tun.“ In dieser Zeit wäre das für viele problemlos gegangen – doch aus Angst und Hilflosigkeit sind sie stattdessen noch schneller im Hamsterrad rotiert.

Du tust dir die Qual selbst an, wenn du zerstörerische Gedanken hast. Dein Geist ist darauf ausgelegt, vorhandene Glaubenssätze zu bestätigen. Dementsprechend wird die Realität unbewusst von dir uminterpretiert. Die Konsequenz aus negativen Glaubenssätzen ist, dass du immer wieder Enttäuschungen und Verletzungen erfährst – quasi als selbsterfüllende Prophezeiung. Und so wird das pessimistische Denken bestärkt.

Manchmal beeinflusst du ebenso unbewusst deine Mitmenschen. Wenn du aufgrund des Glaubenssatzes „Alle Menschen wollen mir Böses“ eine schlechte Behandlung von anderen erwartest, trifft wahrscheinlich genau das ein. Mit diesem Glaubenssatz strahlst du bereits unbewusst eine feindselige Haltung aus. Und selbst wenn dir jemand hilft, dann denkst du, dass es eine Ausnahme ist.

Was du nicht bei vollem Bewusstsein tust, das kannst du nicht steuern.

Vor Gericht würde es heißen, dass du aufgrund von Unzurechnungsfähigkeit nicht schuldig gesprochen wirst. Nun weißt du aber, dass es eine Vorgehensweise gibt, um zerstörerische Gedanken und unterdrückte Gefühle zu heilen. Bereits als Kind übernimmst du unangenehme Emotionen von deinen Eltern oder Bezugspersonen und erzeugst sie auch selbst: Angst, Scham, Schuld, Wut, Trauer. Hat dir jemand beigebracht, damit umzugehen? Dann hattest du Glück. Den meisten wurde keine Betriebsanleitung mitgegeben. Die Schule beschäftigt sich auch kaum damit – oder kennst du vielleicht das Schulfach „Emotionen steuern“? Nicht einmal in der Mathematik oder dem Chemieunterricht wird dazu eine Formel gelehrt. Unverarbeitet belasten dich deine Gefühle bis heute – verletzten dich viel leicht sogar. Diese Wunden sind unsichtbar für das Auge, doch führen sie manchmal zu Krankheiten und verursachen zwischenmenschliche Konflikte. Sie können zudem auch körperliche Symptome hervorrufen. Da Ge danken Macht sind, werden genau die Angst verursachenden Situationen immer wieder entstehen und den Körper auslaugen und schwächen.

Deine Emotionen zeigen, wie du eine Situation bewertest und einen Handlungsimpuls auslöst.

Du fürchtest dich? Vermutlich möchtest du flüchten, verspürst Zorn oder möchtest angreifen? Negative Emotionen schränken dich und deine Perspektive ein.

Und eines vorab: Wut ist nicht gelebte Trauer! Und wenn du bei dir selbst spürst, dass du wütend wirst, dann frage dich selbst: "Wann hat mich eine ähnliche Situation mal traurig gemacht?". Wenn du dir darüber bewusstwirst, hilft dir das beim "Kontrollieren" deiner Wut.

Hier helfen dir positive Emotionen!

Die Psychologin Barbara Fredrickson hat dazu ihre „broaden and build“ Theorie entwickelt: Der Umgang mit deinen negativen und positiven Emotionen ist entscheidend. Beide sind berechtigt und wichtig in unterschiedlichen Situationen: Negative Emotionen helfen dir beim Überleben, positive Emotionen erlauben dir langfristiges Lernen und den Erhalt deines Veränderungsvermögens.

Deine inneren Konflikte und ungelöste Blockaden äußern sich in Form von Situationen und Menschen, die in dein Leben gezogen werden, ob wohl sie dir nicht guttun. Kennst du das? Die gute Nachricht ist: Eine Art „Umprogrammierung“ der negativen Erfahrungen ist möglich, wenn du eine Betriebsanleitung für dein Gehirn hast. Wenn du also lernst, dein Gehirn zu verstehen, kannst du Konflikte in diesen Bereichen und deinem Inneren vermeiden. Hier findest du mehr dazu.

Denn diese können auch zu körperlichen Symptomen führen. Wenn Ängste an der Seele nagen, geht der Körper in Resonanz. Die Welt da draußen ist nicht die Ursache für dein Leid. Du selbst bist es, du begegnest Dingen und machst es durch dein Erleben zu etwas Positivem oder Negativem. Es gibt Tage, an denen läuft es einfach. Du wachst gut gelaunt auf, freust dich auf den Tag und der Tag scheint reibungslos zu laufen – alles, was du anpackst, funktioniert, und du begegnest nur freundlichen Gesichtern. Dann gibt es die Tage, an denen einfach alles schiefläuft. Egal, was du versuchst. Und an solchen Tagen sind zufällig alle um dich herum unfreundlich. Gibt es dafür eine Erklärung? Ja – du gehst mit der Umgebung in Resonanz.

Karrierebibel

Das Resonanzgesetz

Das Resonanzgesetz besagt, dass alles Geistige – also Gedanken, Gefühle, Befürchtungen und Wünsche – „Schwingungen“ erzeugt.

Diese Schwingungen sollen von der Person, die sie erzeugt, bewusst und unbewusst ins Außen übertragen werden und eine entsprechende Wirkung verursachen. Kenner und Anwender des Resonanzgesetzes können demnach Wünsche aufgrund der gezielten Ausrichtung der Aufmerksamkeit wahr werden lassen – das eigene Leben nach eigenen Wünschen und Vorstellungen gestalten zu können.

Natürlich ist das nun sehr theoretisch – doch ich denke, dass du weißt, was ich damit meine. Du ziehst an, was du bist. Du erlebst, was du denkst. Da Gedanken Macht sind, werden genau die angstverursachenden Situationen immer wieder in das Leben gezogen. Letztendlich manifestieren sich die Ängste in Form von Problemen oder körperlich. Wird die ursprüngliche Situation aufgelöst und geheilt, wird die Spirale dieser Negativität durchbrochen. Und was du in Resonanz mit deinen unaufgelösten Konfliktthemen unbewusst kreierst, ist der entscheidende und notwendige Entwicklungsschritt in der Puppe – hin zu erwachsenen, unabhängigen Beziehungen zu dir selbst und anderen.

Du bist kein Kind mehr. Du bist erwachsen und kannst als Erwachsener dein inneres, verletztes Kind darin bestärken, dass es nichts falsch gemacht hat. Es ist alles okay, wie es ist. Versprich deinem inneren Kind, dass du jetzt für es sorgen und aus einer erwachsenen und selbstverantwortlichen Position heraus handeln wirst. Wie steht es um deine Emotionen und die Sicht auf deine Welt? Weißt du, dass du jeden Tag deinen Blickwinkel auf dein Leben bestimmst?

Selbsterfüllende Prophezeiungen

Aufgrund deiner Erfahrungen im Leben provozierst du mit deinen Gedanken selbsterfüllende Prophezeiungen.

Diese Erkenntnis ist ein Geschenk. Nimm dich selbst an und richte dich neu aus. Verzeihe dir selbst, was du in deinen Augen nicht erreichst. Werden deine Bedürfnisse von jemandem missachtet, reagierst du vermutlich verletzt und wütend. Probiere es doch mal aus. Mach dir klar, dass du dir selbst unbewusst die Situation erschaffst, unter der du leidest. Überlege dir, ob du einen Zusammenhang zwischen den Erfahrungen in deiner Kindheit aus dem Kapitel der Raupe findest. Denk einmal an dein emotionales Gedächtnis zurück, das Erfahrungen in deinem Unterbewusstsein in einer Art Archiv abspeichert. Du hast nun Zugriff auf die Daten!

In der Lernaufgabe #13 kannst du für dich bestimmen, welche negativen Gedanken zu deiner selbsterfüllenden Prophezeiung führen.

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