Deine Berufung
Berufung vs. Perfektion
Wenn du keine Anerkennung und Dankbarkeit für das, was du tust erfährst, dann kannst du auf Dauer nicht glücklich sein. Doch die Anerkennung von dir selbst ist ebenso wichtig. Insbesondere in deinem beruflichen Umfeld möchtest du vielleicht Perfektion erreichen. Doch Perfektion ist nur eine Abstraktion des Geistes und damit gar nicht tatsächlich und realistisch zu erreichen. Was will ich damit sagen? Es ist gar nicht zielführend perfekt sein zu wollen. Stattdessen lohnt es sich für dich eher, deine persönlichen Eigenarten und Werte gut zu kennen und deine Stärken einzusetzen, wo immer es dir möglich ist.
Langfristig wirkt sich ein berufliches Umfeld, das deine Stärken nutzt, positiv auf dich aus. Vermeintliche Fehler solltest du eher als Lernchance, denn als Misserfolg interpretieren. Denn häufig stellen sich gerade diese langfristig als hilfreich für deine Entwicklung heraus. So wie ich es auch erlebt habe. Und dazu gibt es noch weitere Millionen Geschichte.
Berühmtes Beispiel des vermeintlichen "Scheiterns"
Zum Beispiel haben die Mitarbeiter der Firma 3M einmal nach einem äußerst starken Klebstoff geforscht. Danach kam der Klebstoff für Post-its heraus. Das war damals zwar kein ultrastarker Industriekleber – somit war das eigentliche Ziel verfehlt und nicht erreicht. Doch langfristig hat es sich wirtschaftlich als unschlagbar erfolgreiches Produkt herausgestellt. Du kannst also von deinen „Muss-Vorstellungen“ und deinem Perfektionsdruck Abschied nehmen und trotzdem erfolgreich sein.
"Muss-Vorstellungen" im Berufsalltag
Ähnlich kannst du mit den „Muss-Vorstellungen“ in Bezug auf deine Arbeitskollegen und Menschen im Umfeld umgehen. Der Ärger ist vorprogrammiert, wenn du von anderen erwartest, was du auch von dir erwartest. Richtiges Verhalten kann nicht einfach definiert werden, viel mehr hängt es stark von deinen subjektiven Vorstellungen ab – also deinen Vorstellungen von Perfektion und richtiger Verhaltensweisen. In jeder Firma gibt es die „Leistungsträger“ und auch diejenigen, die sich vor der Arbeit drücken. Vielleicht kannst du hier das Gespräch mit Vorgesetzten suchen und ihnen klarmachen: „Wer die Schwachen schont, verletzt die Guten“. Das ist eine rein objektive Aussage ohne Emotionen. Versuche in solchen Situationen immer sachlich zu bleiben.
Auch wenn deine Tätigkeit dich völlig erfüllt, muss das Umfeld passen. Wenn deine Vorgesetzten dir aus deiner Perspektive das Leben zur Hölle machen, musst du dich fragen, wie du es ändern kannst. Ja, genau. Du kannst es ändern. Du kannst andere Menschen nicht ändern. So auch nicht deine Chefs, deine Arbeitskolleg*innen oder sonst wen. Aber du kannst dich und deine Perspektive verändern. Verändere dich in der Puppe und fliege zu der Blume, die dir gefällt!
So hat jeder gesellschaftliche und finanzielle Verpflichtungen, die erfüllt werden möchten. Dazu gehört insbesondere die Erwartungshaltung der Familien, Freunden und dem restlichen Umfeld. Die Liste an Gründen, warum du deinen eigenen Traum nicht leben kannst, scheint unendlich.
Werde im beruflichen Umfeld zum Schmetterling
In der Metamorphose des Schmetterlings gibt es eine besondere Vorgehensweise. Der Raupe wachsen im Kokon keine Flügel an den Körper – stattdessen wird der Körper sich auflösen. Wenn du in eine Schmetterlingspuppe im frühen Stadium hineinblicken könntest, würdest du eine durchsichtige, klebrige Masse vorfinden. Darin allerdings befinden sich so genannte Imago-Zellen. In diesen Zellen ist das Bild des vollständigen Schmetterlings enthalten. Nach diesem Bild formt sich nach und nach der komplette Körper mit Flügeln und Beinen. Was ich damit sagen möchte: Wenn du weißt, was du werden willst, kannst du es werden. Wenn du weißt, wo du sein möchtest, kommst du dahin. Deine Vorstellungskraft bringt dich zum Ziel!
Albert Einstein hat bereits gesagt: „Vorstellungskraft ist wichtiger als Wissen.“
Aller Anfang ist schwer - berühmte Beispiele
Henry Ford war ein Farmerjunge. Vor seinem Tod wurde sein Vermögen auf circa 180 Millionen Dollar geschätzt. Er wurde nicht in eine reiche Familie geboren – doch er hat was aus seinem Talent gemacht: Er bastelte als Junge gerne an Uhren herum und folgte dann seiner Leidenschaft als Maschinist. Nach Experimenten mit Benzinmotoren gründete er 1903 zusammen mit elf weiteren Investoren die Ford Motor Company – den Rest der Geschichte kennst du.
Kennst du Carl Heinrich Theodor Knorr? Ganz sicher hast du bereits eine seiner Gewürzmischungen beim Kochen benutzt. Dass sein Unter nehmen einmal – im wahrsten Sinn des Wortes – in aller Munde sein würde, hat Knorr im Jahre 1800 in Meerdorf bei Braunschweig noch nicht geahnt. Er hat vor seinem Erfolg viele wirtschaftliche Rückschläge und familiäre Tragödien durchlebt. 1838 gründete er in Heilbronn sein erstes Unternehmen: eine Produktionsstätte für Zichorienkaffee, den unter der wenig schmeichelhaften Bezeichnung „Muckefuck“ berühmtberüchtigten Kaffeeersatz. Dass daraus einmal etwas ganz Großen entsteht, war damals nicht abzusehen. Heute gehören die Knorr-Produkte weltweit zu den erfolgreichsten Konsumgütern.
Ein letztes Beispiel: Lewis Hamilton. Er kommt aus ärmlichen Verhältnissen und hat es von Rennen zu Rennen an die Spitze der Welt geschafft. Das klingt fast wie ein Märchen. Doch er hat einen langen Weg hinter sich. Er dankt seine Karriere seinem Talent und den Bemühungen seines Vaters, um das eigentlich Unmögliche zu erreichen. Vier Jobs hatte der Vater Anthony zeitweise, um das teure Hobby von Lewis zu finanzieren. Er hat seine gesamten Ersparnisse investiert und sogar das Haus mit einer Hypothek belastet – ein Risiko, das sich am Ende bezahlt gemacht hat.
Was zeigen diese Geschichten? Es ist möglich, von ganz unten als Raupe nach ganz oben zu kommen und zu fliegen: Du selbst hast die Chance, mit Leidenschaft und Fleiß dein Talent in deine Berufung zu verwandeln und damit dein Leben zu verändern.
Suche dir Mentor*innen!
Wenn man sich im Beruf weiterentwickeln möchte, kann es hilfreich sein, andere „erfolgreiche“ Menschen um Rat zu bitten. Erkundige dich nach geeigneten Fortbildungsprogrammen oder Seminaren in deiner Nähe. Finde heraus, welche Fertigkeiten du verbessern musst, um dich beruflich weiterzuentwickeln – ob das nun mehr Kommunikationsfähigkeiten sind oder ein bestimmtes technisches Wissen – es gibt viele Möglichkeiten, um neue Dinge zu erlernen! Ich bin als Mentorin für dich da. Und ich habe auch selbst Mentor*innen!
Vielleicht liegt deine Berufung auch bereits direkt vor dir – in deinem persönlichen Umfeld. Lass dich von anderen inspirieren oder mach dir Gedanken über bestimmte Hobbys oder Aktivitäten, die dich interessieren. Befasse dich mit verschiedenen Ideologien oder entdecke neue Kulturen. Versuche auch andere Meinungen anzunehmen - aber habe keine Angst davor, deine Stimme zu erheben! Sei mutig genug, um dir selbst treu zu bleiben und wandele auf dem Weg der Selbstverwirklichung so authentisch wie möglich!
Beschäftige dich mit Vorträgen, Podcasts und Büchern von erfolgreichen Menschen. Ich persönlich höre dazu gerne beim Laufen die Vorträge von Unternehmer*innen, die ihre Geschichte teilen – mit Erfolgen und auch Misserfolgen. Wenn du im Bereich Marketing unterwegs bist, höre dir dazu einen Podcast an. Bist du im Ernährungsbereich – suche dir dazu das Passende aus usw.
Du kannst dir Impulse von Menschen geben lassen, die ihre Berufung ausleben
Alle (erfolgreichen) Menschen standen einmal vor dieser Frage und konnten sie erfolgreich für sich beantworten. Manchmal ist es auch leichter gedacht als getan, seine Berufung auszuleben, auch wenn man sie gefunden hat. Elton Johns Berufung ist sicher das Singen. Und dennoch sagt er von sich selbst, dass er noch immer Angst vor Auftritten habe. Oder Claudia Schiffer, die immer Angst hatte, dass sie nie gut genug wäre. Es gibt viele Erfolgsgeschichten von Menschen. Oftmals sieht man nur das Ergebnis und den Erfolg. Doch meist steckt auch dahinter ein langer, steiniger Weg.
Finde heraus was deine Leidenschaft ist
Wie du herausfinden kannst, was deine Leidenschaft ist, ist gar nicht so einfach. Vielleicht liegt deine Berufung auch bereits direkt vor dir – in deinem persönlichen Umfeld. Lass dich von anderen inspirieren oder mach dir Gedanken über bestimmte Hobbys oder Aktivitäten, die dich interessieren. Befasse dich mit verschiedenen Ideologien oder entdecke neue Kulturen. Versuche auch andere Meinungen anzunehmen - aber habe keine Angst davor, deine Stimme zu erheben! Sei mutig genug, um dir selbst treu zu bleiben und wandele auf dem Weg der Selbstverwirklichung so authentisch wie möglich!
Um deine Berufung zu finden, kannst du dir drei weitere Fragen stellen: über deine Freude, was dir etwas bedeutet und deine Stärken.
Erstens:
Was bereitet dir Freude? Etwas, das du gerne tust. Vielleicht wolltest du dies als Kind bereits? Du machst es freiwillig – niemand muss dich dazu motivieren. Und du würdest dich damit auch auseinandersetzen, wenn du nicht dafür bezahlt werden würdest (vorausgesetzt natürlich, du hättest bereits genug Geld zum Leben).
Zweitens:
"Wer ein Warum hat zu leben, erträgt fast jedes Wie", so sagte es Friedrich Nietzsche. Nun die Frage an dich: Was bedeutet dir etwas? Damit meine ich Dinge und Tätigkeiten, die deinem Leben einen Sinn geben. Dinge, für die du dich gerne und mit Herzblut einsetzt und für die du während und auch nach deiner Lebenszeit bekannt sein möchtest. Fällt dir da etwas ein?
Drittens:
Was sind deine Stärken? Überlege, was du gut kannst und wo mit du anderen Menschen eine Freude bereiten kannst. Vielleicht gibt es Dinge, bei denen du besonders begabt bist – vielleicht sogar besser als die meisten, sodass es dich auszeichnet.
Die Antworten auf diese drei Fragen notierst du dir in Lernaufgabe #22. Das wird dir in deinem beruflichen und privaten Leben helfen, deine Leidenschaften zu entdecken.
„Vorstellungskraft ist wichtiger als Wissen.“ Albert Einstein