Deine Verhaltensmuster und Glaubenssätze
Viele Menschen haben das Gefühl, dass ihr Leben nicht so ist, wie sie es sich wünschen.
Sie fühlen sich unzufrieden oder gestresst und suchen nach Wegen, um glücklicher zu werden. Doch oft finden sie keine Lösung für ihr Problem. Dabei gibt es eine Sache, die jeder von uns beeinflussen kann: unsere Einstellung! Wenn wir unsere Einstellung ändern, können wir unser Leben auch verändern!
Gewohnheiten und Routinen in deinem Leben dienen dazu, es dir einfacher zu gestalten.
Dabei brauchst du dir nicht mehr viele Gedanken zu machen, Entscheidungen werden unbewusst getroffen. Das bedeutet je doch auch, dass diese Verhaltensmuster dich fest im Griff haben – ohne, dass du es bemerkst.
Du entscheidest selbst, ob du dir morgens Zeit nimmst, dich in Ruhe auf den Tag vorzubereiten oder bereits gestresst zu starten. Du bestimmst die Uhrzeit, wann dein Wecker klingelt und wie oft du die Snooze-Taste drückst. Du entscheidest, was du als Erstes tust, wenn du am Morgen die Augen öffnest. Siehst du dir auf deinem Smartphone alle Updates an, die du über Nacht verpasst hast? Liest du die Breaking News, die dich schon verunsichern, bevor du überhaupt aufgestanden bist?
Mit welcher Einstellung startest du in den Tag?
Freust du dich auf das, was kommt, oder kannst du es kaum erwarten, den Kopf am Abend wieder in das weiche Kissen zu legen? Hast du jeden Tag Angst, dass du alles, was du heute vorhast, gar nicht schaffen kannst? Stresst dich bereits der Gedanke daran, ob du deine Arbeitszeit durchstehst? Wie viel Zeit nimmst du dir morgens für deinen Körper, für Sport? Du entscheidest, wie und wo du deinen Tag verbringst und deinen Feierabend gestaltest. Willst du zu Hause auf der Couch sitzen oder lieber ausgehen? Das sind Verhaltensmuster, die nur du ändern kannst, niemand sonst.
Du musst morgens nicht eine Stunde um den Block laufen oder Yoga machen, um ein perfekterer Mensch zu sein. Es geht lediglich darum, herauszufinden, ob es in deinem Leben Verhaltensmuster gibt, von denen du weißt, dass sie dir guttun und ob du diese verstärkt integrieren solltest. Oder ob du herausfindest, dass es Dinge gibt, die dich belasten und dich stressen. Weg damit!
Stelle dir das Verhaltensmuster des Rauchers vor und wie schwierig es für ihn ist, aus der Abhängigkeit auszubrechen. Oder denke an einen Alkoholiker, der nicht aufhören kann zu trinken. Er wird dafür womöglich psychologische Hilfe benötigen, um die Sucht zu überwinden.
Alltägliche Verhaltensmuster
Es gibt so viele alltägliche Verhaltensmuster, die dich mehr belasten, anstatt dich zu fördern und die du gleich heute noch anpacken kannst.
Vielleicht bist du bereits an diesem Punkt und versuchst, Dinge zu ändern und nach einer gewissen Zeit gibst du wieder auf. Sei nicht ungerecht zu dir, wenn du manchmal wieder in alte Verhaltensweisen zurückfällst. Lass dich nicht verunsichern, wenn dir dein Umfeld sagen will, dass es an deiner Disziplin mangeln würde, denn das stimmt nicht.
Deine Disziplin wird dich dazu bringen, alles noch einmal anzugehen, nur diesmal mit der richtigen Strategie und Vorgehensweise, um deine Verhaltensmuster langfristig zu ändern. Vielleicht ist es manchmal noch nicht die richtige Zeit, um damit zu starten. Du musst niemandem etwas beweisen. Was du nicht für dich selbst tust, wird dir nicht guttun.
Frage dich immer, warum du etwas „nicht schaffst“. Ist dein Ziel realistisch? Bist du von anderen abhängig? Sind andere Ziele daran geknüpft? Finde die Gründe heraus, warum du ein bestimmtes Verhaltensmuster nicht durchbrechen kannst. Du nimmst dir vielleicht vor, zukünftig jeden Tag Sport zu machen. Du „schaffst es aber nicht“, denn zur gleichen Zeit übernimmst du auch noch ein neues Projekt auf der Arbeit. Zusätzlich steht noch der Umzug an, und außerdem braucht ein Freund gerade deine Hilfe. Extremen Sport zu machen, ist dann kein realistisches Ziel, wenn du allen anderen Aufgaben ebenso gerecht werden möchtest.
Das wird aber nicht deine Ausrede sein, sondern nur ein Weg, um das Scheitern an zu hohen Zielen zukünftig zu vermeiden.
Finde für dich persönlich dein Warum!
Warum willst du etwas erreichen? Es geht nicht darum, deine Zielcollage für die nächsten dreißig Lebensjahre auf ein Plakat zu bringen. Warum willst du mehr Sport machen? Willst du abnehmen? Willst du an die frische Luft? Wie soll das in einem Fitnessstudio gehen?
Wenn du weißt, warum du etwas tust, dann finde deine richtige Strategie zum Durchbrechen eines Verhaltensmusters.
Zurück zum Thema Sport: Vielleicht ist es für dich die richtige Strategie, dreimal pro Woche Sport zu machen, weil du dich weiterhin zweimal die Woche gern mit deinen Freunden zum Feierabendbier treffen möchtest. Wenn du beides vereinen kannst, wird es dich glücklich machen.
Gehst du fünfmal zum Sport, kannst du es vermutlich nicht auf die Dauer durchziehen.
Wenn du für dich festlegst, wie häufig du etwas von nun an machen oder eben nicht machen willst, solltest du dir auch darüber im Klaren sein, ob das überhaupt das Richtige für dich ist. Finde für dich eine Aktivität, die dir gewiss Freude bereitet und dich motiviert weiterzumachen.
Lass es nicht dazu kommen, dass du in alte Verhaltensmuster zu rückfällst, den ursprünglichen Status Quo von Sicherheit, Stabilität und Wohlfühlzone, nur weil du Laufen nicht magst. Probiere etwas anderes aus und erreiche damit dein Ziel. Verhaltensmuster lassen sich ändern.
Es gibt Theorien, die besagen, dass es sechzig Tage dauert, bis Änderungen im Alltag zur Gewohnheit werden.
Später brauchst du dir keine Gedanken mehr zu machen und dich ins Fitnessstudio zu zwingen. Die Entscheidung trifft dein Unterbewusst sein und du fühlst dich ab einundsechzig Tagen gut dabei. Das hört sich für mich schlüssig an und bestätigt meine eigenen Erfahrungen.
Trinke also sechzig Tage keine zuckerhaltigen Getränke, danach möchtest du sie auch gar nicht mehr. Verzichte sechzig Tage auf mehrere Stunden Netflix am Tag, und du vermisst es gar nicht mehr. Ist das nicht großartig? Du siehst, dass bereits die kleinsten Veränderungen am Anfang zu Unbehagen führen können. Du putzt dir morgens erst die Zähne und duschst danach? Mach es doch mal umgekehrt. Du gehst normalerweise immer links von einer Person? Gehe doch mal rechts und halte das Gefühl bewusst aus.
Reaktion als Verhaltensmuster
Ein Verhaltensmuster kann auch eine Reaktion auf deine Mitmenschen sein, wenn du dich verletzt oder angegriffen fühlst.
Überlege dir, was genau dich gerade verletzt. Dein Partner oder deine Partnerin hört dir nie richtig zu? Du hast das Gefühl, im Alltag nicht genug Unterstützung zu bekommen? Du fühlst dich unter Druck von einer bestimmten Person?
Sei dir darüber bewusst, dass du die Schuld nicht auf andere Personen übertragen kannst. Vielleicht hat dich jemand belogen, doch du akzeptierst vielleicht diese Verhaltensweisen unbewusst. Wahrscheinlich haben deine negativen Glaubenssätze die Situationen sogar provoziert.
Wegen deines Mangeldenkens, Liebe und Wertschätzung nicht verdient zu haben, akzeptierst du dies. Weil deine Bedürfnisse in deiner Kindheit nicht erfüllt werden, lernst du, dass es nun so ist. Wenn du ein solches Muster bei dir erkennst, dann lass das Gefühl zu und respektiere dich dafür.
Du kannst dein Gehirn "umprogrammieren"
Eine Methode, die du beim Durchbrechen deiner Verhaltensmuster zu Rate ziehen kannst, ist das Neurolinguistische Programmieren – ein praxisbezogenes Modell, um die Kommunikation, Verhaltensmuster und Glaubenssätze zu verstehen und zu verbessern. Die Bezeichnung selbst soll ausdrücken, dass Vorgänge im Gehirn („Neuro-“) mit Hilfe der Sprache (engl. linguistic = „sprachlich“) auf Basis systematischer Handlungsanweisungen („Programmieren“) änderbar sind. Von Richard Bandler und John Grinder wurde es 1975 mit Unterstützung von Gregory Bateson entwickelt: Es soll verdeutlichen, dass sich Prozesse im Gehirn unter Berücksichtigung der Sprache auf Basis systemischer Gewohnheiten verändern und neu programmieren lassen. Das Modell soll dir beibringen, wie du dich selbst und andere beeinflusst und wie du bessere Entscheidungen im privaten und beruflichen Umfeld triffst.
Wenn du immer zu allem Ja sagst, weil du andere glücklich machen willst, dann tut ein Nein schon beinahe weh; es will einfach nicht herauskommen. Doch wenn du es oft genug versuchst, fühlst du dich gut. „Nein“ sagen bedeutet nicht, dass du anderen etwas Schlechtes tust. Es heißt nur, dass du nach Abwägung der Situation für dich und andere das Optimale herausholen möchtest. Das erfordert manchmal ein „Nein“. Du lernst mit der Zeit, dass die Reaktion der Mitmenschen darauf nicht immer negativ ist, wenn du dein Nein erklärst. Aber weißt du, was das Beste ist? Du bist dein eigener Gegner, und es liegt in deiner eigenen Hand, dich zu besiegen.
Anthony Robbins hat einmal gesagt: „Alle persönlichen Durchbrüche beginnen mit der Änderung unserer Glaubensmuster.“
So ist es Zeit, et was an deinen Glaubensätzen zu ändern. Mit ihnen, die in dir verankert sind, beeinflusst du deine persönliche Entwicklung. Und diese soll selbst verständlich positiv sein – oder nicht? Versuche dir bei deinen Glaubenssätzen auch immer eines bewusst zu machen: Du hast sie, weil sie dir in irgendeiner Art und Weise schon einmal einen Vorteil gebracht haben.
Werde dir zunächst einmal deiner Glaubenssätze bewusst, um diese umzuwandeln.
Und wichtig: Damit meine ich nicht das Hören von Affirmationen. Oder das ständige Sagen von „ich bin schön“. Es geht vielmehr um das Loslassen der Negativität in deinen Glaubenssätzen, die dich täglich belastet.
Welche positiven und negativen Glaubensätze hast du? Welche davon solltest du loswerden oder verändern, um glücklicher zu werden? Schaue genau hin: Kommen in den Sätzen Worte vor wie „muss“, „aber“, „man“, „immer“, „jeder“? Übernimmst du diese Aussagen von anderen? Was macht dich zu der Person, die du heute bist?
Schreibe alle deine negativen Glaubenssätze auf, wie zum Beispiel: „Ich muss alles allein machen.“ Wenn du also aufschreibst, dass dir niemand hilft, dann schreibe nun: „Ich bekomme Hilfe, wenn ich danach frage.“ Jetzt siehst du vielleicht schon, dass du an der einen oder anderen Stelle keine Hilfe bekommst, weil du gar nicht erst danach fragst. Oder du fragst zwar, aber bereits mit der inneren Haltung, dass dir eh keiner hilft. Versuche, dir nun die positiven Glaubenssätze zu verinnerlichen.
Du kannst sie dir als Notiz auf dem Handy abspeichern, aufhängen oder dir ausdenken, was dir am besten hilft. Sie sind nun die Grundlage für die tatsächliche Umwandlung von negativen Glaubensätzen in positive.
Schließe innerlich einen Pakt mit dir!
Ab jetzt gelten nur noch die positiven Gedanken.
Herzlichen Glückwunsch! Du beginnst an dieser Stelle gerade damit, die Verantwortung für dein Verhalten selbst zu tragen. Nach einer Zeit merkst du, dass die positiven Gedanken gefestigt sind und diese nun auch Einfluss auf dein Verhalten nehmen. Wenn du einen Mitmenschen nun um Hilfe bittest, erwartest du nicht gleich eine Ablehnung.
Stattdessen fragst du bereits mit Zuversicht und gehst ruhig auf denjenigen zu. Auch er oder sie spürt, dass kein Druck mehr in der Situation herrscht und die Bereitschaft, auf dich zu reagieren, wird deutlich erhöht. Setze dich in Lernaufgabe #14 mit deinen negativen Glaubenssätzen auseinander. Frage dich selbst: Wie spreche ich mit anderen Menschen? Wie beschreibe ich mich selbst, mein Umfeld und die Welt? Und vor allem: Wie spreche ich mit mir selbst? Bin ich optimistisch, kritisch oder voller Selbstzweifel? Habe ich Vorurteile? Erwarte ich vorab etwas Schlechtes?
Dann versuchst du auf alle negativen Dinge eine positive Antwort zu geben. Was fällt dir ein? Wie wäre es mit: Ich bin liebenswert. Das Leben meint es gut mit mir. Ich lasse alles los, was mir nicht guttut. Ich habe die Kraft, mein Schicksal selbst zu bestimmen. Ich bin das reinste Energiebündel. Ich selbst weiß, was für mich am besten ist. Ich mag mich und meinen Körper. Ich erkenne die schönen Momente meines Alltags.
Ich muss nicht immer hundert Prozent geben. Ich kann das vielleicht noch nicht, aber bald wird es anders sein. Ich muss nicht, ich darf. Ich werde eine Lösung finden. Ich finde einen Partner oder Partnerin, der oder die zu mir passt. Ich habe Selbstvertrauen. Ich kann selbst etwas für meine Gesundheit tun. Ich erhalte Hilfe, wenn ich danach frage.